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Monaco Franze

Kultfigur Monaco Franze

Tja wie schaffen wir ihn nur – den Brückenschlag vom Wiesnfieber zum Fernsehen? Keine leichte Aufgabe, finden wir. Aber „ein bisserl was geht immer“. Wir holen uns die Unterstützung von keinem Geringeren als dem Monaco Franze. Monaco bitte wer? Ganz gleich, ob Ihr ihn noch nicht kennt oder Euch gern wieder an ihn erinnert. Wir entführen Euch auf eine kleine Zeitreise ins Vorabendprogramm Anfang der 1980er Jahre. Vor über 30 Jahren entstand die Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ und wurde seither wiederholt im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt.

Für uns ist Helmut Dietl’s Produktion vor allem deshalb eine „Fantastic Series“, weil der Zuschauer zu den schönsten Plätzen Münchens geführt und so komisch wie kontrastreich mit den Charakteren vertraut wird.

Kleine Serie mit großer Wirkung

Im März 1983 zeigte die ARD erstmals die zehnteilige Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“, die seit 1981 produziert wurde. Der Erfolg gab ihr Recht. Sie schaffte es vom Vorabendprogramm in die Prime Time. Bis heute wird  sie gelegentlich wiederholt. Helmut Dietl, Patrick Süskind und Franz Geiger schrieben die Drehbücher dazu. Dario Farina, Gian Piero Reverberi kümmerten sich um die charakteristische Musik zur Serie, die am Anfang und Ende immer erklingt.

Kurzer Exkurs zum Serientitel: „Monaco Franz” ist der Spitzname des Hauptdarstellers. Dabei ist Monaco der italienische Begriff für München. Dem Franz aus München wird damit eine bestimmte Lebensweise zugeschrieben, eine Art „dolce vita“. In der Tat ist er ein Lebemann, was auch der Zusatz „Der Ewige Stenz“ verdeutlicht. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung definierte Helmut Dietl den Stenz wie folgt:

„Von etwas windiger Eleganz, der jeweils herrschenden Mode immer einen Schritt vorausstolzierend, hat der Stenz die Pflege seines Haupthaares sowie die Pflege seiner Schuhe (von denen er unzählige besitzt) zu kultischen Handlungen entwickelt. Er legt Wert auf Umgangsformen bzw. auf das, was er dafür hält, und schafft es, das oberste Ausstrahlungsziel dabei nicht aus den Augen zu verlieren: immer cool und lässig zu sein. Seine Sprache ist cool und lässig, die Art, wie er ein Glas, eine Zeitung oder eine Sonnenbrille hält, ist cool und lässig.“

Genau diese Rolle war dem Schauspieler Helmut Fischer wie auf den Leib geschrieben und er verkörperte wie kein anderer den Monaco Franze.

Der ca. 50-jährige Polizeibeamte Franz Münchinger – ein sehr bildhafter und klischeehafter Name – ist mit Annette von Soettingen (Ruth Maria Kubitschek) verheiratet. Er liebt sein „Spatzl“ über alles, ist aber stets auf der Suche nach dem außerehelichen Abenteuer. Annette und Franz könnten unterschiedlicher nicht sein.

Sie: Tochter aus besserem Hause, Besitzerin eines Antiquitätengeschäfts, kultur- und kunstinteressiert.

Er: Sohn einer Änderungsschneiderin aus dem Arbeiterviertel Westend, bodenständig, liebt das Nachtleben und Cafés, Kunst- und Kulturbanause.

Annette versucht immer wieder, ihren Mann in die höhere Gesellschaft einzuführen. In die passt er nicht recht hinein. Will er auch nicht. Ins Theater kommt er seiner Frau zu Liebe mit. Aber nur dann, wenn er sich mal nicht herausreden kann. Franz Münchinger verwendet lieber sein gesamtes kriminalistisches Geschick darauf, attraktive Frauen in München aufzuspüren. Dabei nimmt er sich alle Freiheiten, die ihm seine Frau lässt. Etwas unfreiwillig spannt er seinen Kollegen und Freund Mannfred (Manni) Kopfeck (Karl Obermayr) ein. Der soll bei seiner Frau anrufen und für ihn lügen. „Ich kann doch ned lügen“. „Dann lernst es jetzt halt!“. Die Ausrede ist natürlich immer der Beruf, selbstverständlich ein geheimer Polizeiauftrag. Grundsätzliches ändert sich nicht einmal mit der Frühverrentung des Monaco Franze. Dann wird er Privatdetektiv und hat stets Klientinnen. Sein Lebensmotto und gleichzeitig Titel der 1. Episode: „Ein bisserl was geht immer“. Letztlich scheitert die Ehe zwischen dem Monaco Franze und seinem „Spatzl“. Münchinger gibt sich dem Alkohol hin.

In weiteren Rollen sind zu sehen: Olga (Christine Kaufmann), als Frau von Soettingens Assistentin und Freundin, und Irmgard (Erni Singerl) die Haushälterin.

Gelegentlich lassen der Monaco Franze und Annette jeweils den Zuschauer durch ihre spezielle Erzählform an ihren Gedanken teilhaben. Dadurch versteht man nur noch besser, wie sie ticken.

Mini Episodenguide

  • Staffel: 1
  • Episoden: 10
  • Dauer: 45 Minuten

Folge 1: Ein bisserl was geht immer

Folge 2: Die italienische Angelegenheit

Folge 3: Kalt erwischt

Folge 4: Der Friedensengel

Folge 5: Der Herr der sieben Meere

Folge 6: Mehr seelisch, verstehn’s?

https://www.youtube.com/watch?v=TtSeGtiBMMQ

Folge 7: Ein ernsthafter älterer Herr

Folge 8: Macht’s nur so weiter!

Folge 9: Wo ist das Leben noch lebenswert?

Folge 10: Abgestürzt

Was wir sonst noch sagen wollten:

  • Wer sich jetzt ganze Monaco Franze Abende gönnen will, findet die Serie auf drei DVDs.
  • An der Münchner Freiheit steht vor dem Café Münchner Freiheit ein Bronze Denkmal für den „Ewigen Stenz“. Die Fans unter Euch finden Monaco Franze T-Shirts, Tassen und weitere Artikel unter dem Label: www.franzmuenchinger.de
  • Alle Infos zu den Münchner Drehorten findet Ihr auf dem Online Portal Die Welt der Drehorte.
  • Außerdem gibt es in München jedes Jahr, bevorzugt in den Sommermonaten, öffentliche Film-Vorführungen des Monaco Franze.

Zum musikalischen Nachlass des Monaco Franze hört Euch einfach Folgendes an:

Titelbild: Title: Helmut Fischer, Monaco Franze, Statue in München vor dem Cafe Münchner Freiheit; Quelle: blu-news.org

One comment

  1. Hihi, echt lustig, der Monaco Franze hat mich durch meine Jugend begleitet und mein Mann und ich schauen heute noch gerne die Folgen von damals an!!
    Es ist immer wieder herrlich!!!

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